Jedes Jahr werden die für Cognac typischen Rebsorten Ugni Blanc und Colombard vinifiziert. Danach wird der Wein ohne chemische Zusätze destilliert. Die Destillierung erfolgt nach traditioneller Methode in zwei separaten Brennvorgängen.
Zuerst wird der Wein in alten “Alambics” (Brennblase) mit einer Kapazität von nur 25 Hektolitern “sur lie” bis zu 28° Alkohol destilliert. Die aufsteigenden alkoholischen Dämpfe sammeln sich in dem Helm und gelangen durch den sogenannten Schwanenhals in die Kühlschlange. Dort kondensieren sie und laufen als “Brouillis”, also als Rauhbrand, ab. Dieser “Brouillis” wird erneut in den Brennkessel gefüllt und ein zweites Mal destilliert. Das Ergebnis ist die “Bonne Chauffe”- der sogennante Feinbrand. Das Herzstück, aus dem der eigentliche Cognac entsteht, ist ein klarer Branntwein, dessen durchschnittlicher Alkoholgehalt maximal 72 Vol.-% erreichen darf. Die neuen Weinbrände haben insgesamt 24 Stunden in den Brennblasen verbracht.
Reifungsprozess
In kühlen Kellern werden die neuen Weine unmittelbar in neuen Eichenholzfässern aus der Region Limousin gelagert. Die neuen gerbstoffreichen Fässer geben dem jungen Claude Chatelier Cognac seine ideale Struktur, um die Reifephase durchzumachen. Nach zwei Jahren wird der junge Weinbrand in ältere Fässern umgefüllt. Dank der milden Gerbstoffe dieser Fässer kann der Cognac auf weiche und harmonische Weise altern ohne übermäßige Holzaromen zu entwickeln.
Über Jahrzehnte trägt die Kombination von kühlen Temperaturen, höherer Feuchtigkeit und der Durchlässigkeit der Wände und Bedachungen zur Komplexität bei. Diese langsame Oxydierung ergibt eine überraschende Fülle an Aromen aus mehr als dreihundert Komponenten. Im Jugendalter erinnert der Cognac an Trauben, Springkraut und Vanille. Mit dem Alter erscheinen Aromen von Blumen und Honig. Endlich tauchen das reiche Tabak-, Schokolade- und Pflaumen-“bouquet” von einem reifen Cognac auf.
Nach ca. sechzig Jahren kommen die ausgereifte Cognacs in Korbflaschen, auch “Dames-Jeannes” genannt. Hier hat er keinen Kontakt mehr zur Luft und hält sich so über Jahrzehnte, ohne sein “Bouquet” zu verändern. Wenn der Cognac für die Vermarktung geeignet erscheint, wird der Branntwein durch Zugabe (alle vier bis sechs Monate und niemals mehr als 3% auf einmal) von destilliertem Wasser auf 40° Alkohol reduziert. Dieser Prozess benötigt ca. 6 Jahre.
Die Branntweine für den Blend werden von dem Kellermeister danach ausgewählt, welche Art von Cognac hergestellt werden soll. Die ganze Kunst des Kellermeisters besteht darin einzuschätzen, welches Cuvée einen harmonischen Cognac ergibt.